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   Guter Grund für die Jüngerschaft - Lukas 8:4-13

4Als nun eine große Menge zusammenkam und sie aus den Städten zu ihm zogen, sprach er in einem Gleichnis: 5Der Sämann ging aus, um seinen Samen zu säen. Und als er säte, fiel etliches an den Weg und wurde zertreten, und die Vögel des Himmels fraßen es auf. 6Und anderes fiel auf den Felsen; und als es aufwuchs, verdorrte es, weil es keine Feuchtigkeit hatte. 7Und anderes fiel mitten unter die Dornen; und die Dornen, die mit ihm aufwuchsen, erstickten es. 8Und anderes fiel auf das gute Erdreich und wuchs auf und brachte hundertfältige Frucht. Und als er das sagte, rief er: Wer Ohren hat zu hören, der höre!" Lukas 4:4-8

Das Gleichnis von den Böden findet sich in allen drei synoptischen Evangelien (Matt. 13:18-23; Markus 4:2-20; Lukas 8:4-15). Wir werden uns auf Lukas Bericht konzentrieren. Besonders bei Lukas benutzte Jesus dieses Gleichnis, um den Zweck aller Gleichnisse zu erklären und zu illustrieren, wir Menschen auf Gottes Wahrheit reagieren. Dieses Gleichnis passt zu Lukas Absicht, das Leben Jesu in einer Weise aufzuzeichnen, um Glauben in den Unerretteten zu erwecken und Fruchtbarkeit in den Erretteten zu kultivieren. Fruchtbarkeit ist eine wesentliche Eigenschaft eines Jüngers (Johannes 15:8). Das Gleichnis zeigt die zentrale Bedeutung von Gottes Wort bei der Errettung und der Jüngerschaft, und dass manche, die glauben, nicht in Treue zu Gottes Wort beharren, um fruchtbar zu werden.

Die Gestaltung des Gleichnisses

Das Gleichnis ist unkompliziert in seinen Details. Der Sämann wird zuerst erwähnt, aber verschwindet im Hintergrund, während das Schicksal des Samens und der Zustand der Böden ins Zentrum der Aufmerksamkeit rücken. Die Betonung liegt ganz klar weder auf dem Sämann noch auf dem Samen selbst sondern auf dem Schicksal des Samens, das durch verschiedene Bodentypen bestimmt wird.

Jesus schließt dieses Gleichnis mit "Wer Ohren hat zu hören, der höre!" (Lukas 8:8). Das zeigt an, dass die Wahrheit nur von denjenigen wahrgenommen wird, die empfänglich dafür sind. Nachdem Jesus das Gleichnis erzählt hat, fragen die Jünger nach seiner Bedeutung, was diese Erklärung für Gottes Gestaltung von Gleichnisssen hervorruft - diejenigen, die empfänglich für die Wahrheit über Gottes Reich sind, zu erleuchten, und die Wahrheit vor denjenigen zu verbergen, die dafür nicht empfänglich sind (Lukas 8:9-10). Dann zitiert Jesus Jesaja 6:9, wo Jesaja gesagt wird, dass seine Predigt nicht von allen empfangen wird. Jesaja und Jesus predigten beide zum Volk Israel, welches als ganzes nicht empfänglich für ihre Botschaft war, obwohl einzelne sie annahmen.

Der Kontext des Gleichnisses

In Jesu Auslegung wird der Sämann nicht erwähnt; Bedeutung wird dem Samen als Wort Gottes gegeben. Die umgebenden Kontexte weisen auf Gottes Wort als die offenbarte Wahrheit, die auf Jesus als den Messias fokussiert ist. Dem Gleichnis vorhergehend befragte Johannes der Täufer Jesus über Seine Identität (Lukas 7:18-21), worauf Jesus deutlich machte, dass Er der Messias ist (Lukas 7:22-28). Die Pharisäer und Gesetzesgelehrten neigten dazu, Christi Zeugnis zurückzuweisen (Lukas 7:30), was Jesus als Eigenschaft der gesamten Generation, die Ihn zurückwies, ansah (Lukas 7:31-35). Im Gegensatz zur Blindheit der Pharisäer (dargestellt in der Figur des Simon) steht die Geschichte der sündigen Frau, die Jesus erkennt und errettet wird (Lukas 7:36-50).

Anschließend an das Gleichnis erzählt Lukas die Geschichte der Mutter und Brüder Jesu, die versuchten, zu Ihm zu kommen, aber von der Menge gehindert wurden. Jesus benutzt die Gelegenheit, zu verkünden, dass Seine wahre geistliche Mutter und Brüder die sind, "welche das Wort Gottes hören und es tun" (Lukas 8:19-21). Mit dieser Erklärung stellt Jesus Seine Bedingung für vertraute und fruchtbare Jüngerschaft dar, die durch das Gleichnis gelehrt wurde - mitgehender Gehorsam gegenüber Gottes Wort (vergleiche Johannes 8:31; 15:7-8; 17:6).

Die Auslegung des Gleichnisses

Jesus legt Sein Gleichnis in Lukas 8:11-15 aus. In Seiner Erläuterung an die Jünger sagt Jesus, dass der Samen, der auf den verdichteten Wegrand fiel, vom Teufel weggenommen wird. Der Teufel hält das Wort von ihren Herzen fern, so dass diese Leute niemals glauben und daher niemals auf ewig errettet werden.

Der zweite Boden stellt diejenigen dar, die glauben aber abfallen. Manche Leute interpretieren diesen Glauben als oberflächlich, aber die einzige Unzulänglichkeit ist seine Dauer, nicht seine Ernsthaftigkeit. Während die Details eines Gleichnisses niemals auf Kosten des Hauptarguments betont werden sollten, sollten die klaren Aussagen eines Gleichnisses ebensowenig ignoriert werden. Wenn Jesus sagt, dass diese Leute glaubten, dann glaubten sie, wenn auch nur für eine Weile. Versuchung lässt sie abfallen, was einen Abfall von der Wahrheit des Evangeliums zu bezeichnen scheint. Während nicht genauer bestimmt ist, was die Versuchung ist, so scheint es doch etwas zu sein, das ihren Glauben an die Wahrheit des Wortes Gottes anficht, vielleicht falsche Lehren oder Verfolgung (Matt. 13:21; Markus 4:17).

Wahre Gläubige können in falsche Lehren verfallen (daher die vielen Warnungen im Neuen Testament) oder unwillig sein, ihr Kreuz auf sich zu nehmen und für Christus zu leiden, eine wichtige Bedingung für die Jüngerschaft (Lukas 9:23). Auf jeden Fall bedeutet abfallen nicht, dass diese Gläubigen ihre Errettung verlieren. Das Gleichnis betrifft Bedingungen für das Beharren in Fruchtbarkeit, nicht das Beharren in der Errettung.

Diejenigen, die durch den dritten Boden symbolisiert werden, zeigen deutliches Leben, aber ihr Wachstum wird bis zur Fruchtlosigkeit abgewürgt. Tatsächlich wird ein wenig Frucht erwähnt, aber sie ist verkrüppelt, unreif. Das liegt an Sorgen, Reichtümern und Freuden des Lebens, die diese Gläubigen vom Wachsen in Gottes Wahrheit ablenken. Jesus lehrt später, dass ein zentrales Kennzeichen eines Jünger ist, dass er sich selbst verleugnet (Lukas 9:23), etwas, das diese Gläubigen nicht taten.

Die Absicht des Wortes Gottes ist es, Menschen zum Glauben und zur Fruchtbarkeit zu bringen. Dies wird durch das gute Erdreich dargestellt, der als diejenigen beschrieben wird, die ein feines und gutes Herz haben. Der Fokus des Gleichnisses liegt nicht auf der Handlung des Sämanns oder der Kraft des Wortes, sondern auf der Empfänglichkeit des Herzens eines Menschen. Es erklärt nicht, warum manche Herzen dazu neigen, von der Wahrheit abzufallen, oder durch weltliche Vergnügungen abgelenkt werden, oder offen und empfänglich für die Wahrheit sind, nur dass es so ist. Versuchungen und Ablenkungen vom Glauben erklären nicht aus sich selbst, warum manche Herzen kein fruchtbarer Boden für das Wachstum sind. Gewiss waren die fruchtbaren Gläubigen beidem ausgesetzt, aber wegen ihrer guten Herzen waren sie fruchtbar und daher ertragreich. Schlussendlich und aus menschlicher Perspektive sind Gläubige verantwortlich für ihre eigenen Herzen und dafür, wie sie auf Gottes Wort reagieren. Beharren in Gottes Wahrheit ist der Schlüssel zur Fruchtbarkeit. Dies ist keine Beharrlichkeit, um errettet zu werden, sondern Beharrlichkeit darin, dass Wort Gottes auszuleben. Die Verantwortlichkeit des Hörers wird in dem Gleichnis betont, das dem Gleichnis von den Böden folgt (Lukas 8:18-18). Derjenige, der das Licht hat und weitergibt, ist ein empfänglicher Mensch. Die Warnung, die Christus gibt ist "So habt nun acht, wie ihr hört!" Die Empfänglichkeit des eigenen Herzens ist also nichts, das man auf äußere Umstände schieben kann, sondern es kommt von einer Gewohnheit, die Wahrheit zu kultivieren und nach dem Guten zu streben. Guten und treuen Verwaltern der Wahrheit gibt Gott mehr Wahrheit.

Die Anwendung des Gleichnisses

Diejenigen, die Gottes Wort säen, sollten es an alle verbreiten, sich aber dabei im Klaren sein, dass die Menschen verschieden reagieren werden. Sie sollten daher bestrebt sein, diejenigen zu kultivieren, die empfänglich und fruchtbar sind.

Der Sämann sollte Gottes Wort verbreiten, nicht sein eigenes. In dem Ausmaß wie Gottes Wort in unserer Botschaft verkleinert wird, verringert sich die Verantwortlichkeit des Menschen, sie zu empfangen und ihr zu gehorchen. Dies würde für die Wichtigkeit des erklärenden Predigens sprechen. Gottes Wort, im Kontext gelehrt, hat die Autorität, zu überführen, Leben zu verändern und Frucht zu tragen. Jüngerschafts-Programme sollten mit dem Wort Gottes auf das Herz eines Menschen abzielen.

Schlussendlich sollten wir unsere eigenen Herzen überwachen, damit wir nicht falschen Lehren oder weltlichen Ablenkungen verfallen, die unsere Fruchtbarkeit für den Herrn beeinträchtigen. Ein sicherer Weg, mehr vom Herrn zu empfangen, ist es, mehr vom Herrn weiterzugeben, indem wir unser Licht auf einen Leuchter setzen, so dass alle es sehen können. Treue Jünger tragen Frucht und bringen Gottes Wahrheit in die Welt.


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