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   Können gute Werke die Errettung beweisen?

Wir haben jeden Grund zu der Annahme, dass diejenigen, die an Jesus Christus als Retter geglaubt haben und daher in Gottes Familie hineingeboren wurden, in einem bestimmten Ausmaß eine Veränderung des Lebens erfahren. Manche würden sagen, dass dieses veränderte Leben durch gute Werke nachgewiesen wird, womit bewiesen wird, dass sie errettet sind. Wenn das wahr ist, dann ist im Umgekehrschluss auch folgendes wahr: wenn es keine guten Werke gibt, dann gibt es auch keine Errettung. Nach dieser Ansicht beweisen oder widerlegen gute Werke (manchmal "Früchte" oder Beweise eines veränderten Lebens genannt), die ewige Errettung eines Menschen.

Manche Passagen werden verwendet, um zu verfechten, dass Werke die ewige Errettung eines Menschen beweisen oder widerlegen können. Die am weitesten verbreiteten sind wahrscheinlich Jakobus 2:14-26, Johannes 15:6, and Matthäus 7:15-20. Jakobus schreibt jedoch an Christen über die Nützlichkeit ihres Glaubens, nicht über dessen Echtheit. Ebenso spricht Jesus in Johannes 15:6 über fruchtlose Gläubige und vergleicht sie mit Zweigen, die verbrannt werden, mit anderen Worten, nicht viel wert sind. Matthäus 7:15-20 warnt vor falschen Propheten (nicht Gläubigen im Allgemeinen), die anhand ihrer bösen Taten oder ihrer häretischen Lehren (nicht des Fehlens von Werken im Allgemeinen) bewertet werden können.

Es gibt keine Passage der Schrift, die behauptet, dass Werke die Errettung beweisen können. Tatsächlich gibt es viele Probleme, wenn man versucht, Werke als Beweis der Errettung oder das Fehlen von Werken zur Widerlegung der Errettung zu verwenden.

Gute Werke können Nicht-Christen kennzeichnen. Werke an und für sich können nicht beweisen, dass irgendjemand ewig errettet ist, da diejenigen, die nicht an Christus geglaubt haben, häufig gute Dinge tun. Tatsächlich sind gute Werke für viele nicht-christliche Religionen wesentlich. Manchmal übersteigt die äußerliche Sittlichkeit von Nicht-Christen die von bewährten Christen. In Matthäus 7:21-23 sehen wir die Möglichkeit, dass diejenigen, die Christus nicht kennen, großartige Werke tun; aber ihre Werke nützen nichts, um ihre Errettung zu zeigen; sie sind nicht errettet.

Gute Werke können schwer definierbar sein. Wir können ein gutes Werk wohl als etwas definieren, das von einem Christen durch den Geist für den Herrn getan wird; aber wie können wir immer wissen, wenn das so ist? Es ist schwer vorstellbar, dass ein Christ (oder in der Tat auch ein Nicht-Christ) auch nur einen einzigen Tag nicht irgendetwas gutes tut, wie arbeiten gehen um eine Familie zu versorgen, eine Tür für jemanden aufhalten oder für ein Eichhörnchen zu bremsen. Wie können wir wissen, wann diese Dinge durch den Geist und für den Herrn getan werden, ganz besonders, da sie durch Nicht-Christen getan werden können?

Gute Werke sind relativ. Während jemandes Verhalten ausschweifend erscheinen kann, könnte es tatsächlich große Fortschritte im christlichen Wachsen dieses Menschen zeigen. Einem Mann könnte ein Schimpfwort herausrutschen, das andere Gläubige erschreckt; aber diese Gläubigen wissen nicht, dass vor seiner Bekehrung Schimpfworte nur so aus ihm heraus sprudelten. Die Menge an Früchten muss im Kontext des gesamten vergangenen Lebens eines Menschen betrachtet werden, eine schwierige Sache. Es kann auch relativ zur Menge an Sünde in jemandes gegenwärtigem Leben sein. Wenn ein Christ beispielsweise Ehebruch begehnen würde, so könnte es sein, dass wir unser Denken auf diese Sünde fokussieren, so dass wir die anderen, guten Dinge, die er tut, ignorieren.

Gute Werke können passiver Natur sein. Die Frucht der Errettung ist nicht immer das, was wir tun, sondern häufig das, was wir nicht tun. Als Christ kann es sein, dass man sich nicht mehr betrinkt oder davon absieht, einen rücksichtslosen Autofahrer anzuschreien. Diese Frucht des Geistes, Selbstkontrolle, kann durch ihre passive Natur möglicherweise von anderen unentdeckt bleiben.

Gute Werke können unsichtbar sein. In Matthäus 6:1-6 sagte Jesus den ihm Nachfolgenden, im Geheimen anstatt öffentlich zu geben und zu beten. Jemand, der niemals in einer Gruppe betet, mag ein Gebet flüstern während er fährt, und niemand wird es je erfahren. Ein anderer mag niemals in die Kirche gehen aber regelmäßig an eine christliche Wohltätigkeitsorganisation spenden. Diese Art von Werken bleiben von anderen unbemerkt.

Gute Werke können irreführend sein. Da wir die Motive eines Menschen nicht kennen können, kann ein anscheinend gutes Werk aus den falschen Gründen getan werden. Jemand könnte einer Kirche Geld spenden, um andere zu beeindrucken. Ein anderer könnte in der Kirche freiwillig mit Kindern arbeiten, nur um auf eine Chance zu warten, sie sexuell zu missbrauchen. Dies sind ganz und gar nicht wirklich gute Werke! Motive sind schwer zu erkennen, selbst für den Handelnden, aber Gott kennt das Herz eines jeden (1 Kor. 4:3-5).

Gute Werke könen inkonsistent sein. Die Bibel lässt die Möglichkeit, dass Gläubige, die gut angefangen haben, von ihrem Weg mit dem Herrn abfallen oder in Sünde fallen (1 Kor. 11:30; 2 Tim. 4:10; Jakobus 5:19-20). Wenn ein Christ die Anzeichen eines veränderten Lebens zeigt, aber später abfällt, an welchem Punkt seines Lebens prüfen wir ihn, um seine Errettung zu belegen oder zu widerlegen? Wenn es Verfehlungen bei den guten Werken geben kann; wie lange muss die Verfehlung andauern, damit jemand als niemals errettet verurteilt wird?

Schlussfolgerung

Die Bibel lehrt nirgendwo, dass Früchte oder gute Werke jemandes ewige Errettung beweisen können. Da die Frucht der guten Werke nicht leicht erkannt oder mengenmäßig bestimmt werden kann, kann sie kein zuverlässiger Beweis der Errettung sein. Die subjektive Natur des Messens der Früchte eines Menschen verursacht die Unmöglichkeit, objektiv zu wissen, ob jemand errettet ist. Die Menge an Früchten, die erforderlich ist, einen christlichen "Fruchtinspektor" zufrieden zu stellen, mag den nächsten "Fruchtinspektor" nicht zufrieden stellen. Als Christen sind wir in Jesus Christus geschaffen, um gute Werke zu tun (Eph. 2:10), und es wird von uns erwartet, gute Werke zu tun (1 Tim. 6:18; Titus 2:7, 14; Heb. 10:24), aber gute Werke werden niemals der Bedingung der Errettung hinzugefügt, die in Glauben allein an Christus allein besteht (Röm. 4:4-5). Obwohl gute Werke unterstützende Anzeichen für jemandes Glauben an Christus sein können, sind sie nicht ausreichend, ihn zu belegen oder zu widerlegen. Nur Glaube an Gottes Verheißung des ewigen Lebens durch Jesus Christus garantiert und beweist unsere Errettung.


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