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   Vergleich der zwei zukünftigen Gerichte

Viele, die die Bibel interpretieren, nehmen an, dass es nur ein Gericht am Ende der Zeit gibt, ein Gericht, dass Gläubige von Ungläubigen trennt. Dies veruracht große Probleme beim Harmonisieren einiger Schriften. Zum Beispiel sagt Jesus in Johannes 5:24, dass jeder, der an Ihn glaubt, "nicht ins Gericht" kommt, aber in 2 Korinther 5:10 sagt Paulus von den Gläubigen "...wir alle müssen vor dem Richterstuhl des Christus offenbar werden". Wenn sie vom selben Gericht sprechen dann wären sie im Widerspruch miteinander. Wie sollten wir diese kommenden Gerichte betrachten?

Zwischen den beiden Gerichten unterscheiden

Alle Menschen erwartet ein Gericht (Heb. 9:27). Die Bibel spricht von zwei großen, kommenden Gerichten (obwohl wir auch spezifische Gerichte für Juden und Heiden erkennen, die während der Drangsal leben; z.B. Matt. 25:31-46; Offb. 20:4-5). Beide Gerichte sind mit den Werken der Menschen verbunden.

Das erste ist ein endgültiges Gericht der Verdammnis nur für Ungläubige. Johannes 5:24 bezieht sich auf diejenigen, die an Jesus Christus glauben und ewiges Leben empfangen. Sie werden nicht dem endgültigen Gericht aus Offenbarung 20:11-15 gegenüberstehen, einem Gericht über Ungläubige nach Christi Wiederkehr auf die Erde als König. Werke werden dort als Beweismittel erwähnt, dafür dass ihre Verdammnis und Leiden verdient sind.

Die Bibel spricht auch klar über ein Gericht, dem nur Gläubige gegenüberstehen, genannt der Richterstuhl Christi (Griechisch bema). Bei diesem Gericht werden die Gläubigen nicht für ihren Glauben an Christus als Retter gerichtet, sondern für ihre Treue in der Nachfolge Christi als Herrn. Dort werden Gläubige Rechenschaft darüber ablegen müssen, wie sie ihr Leben genutzt haben. Die eigenen Werke bestimmen, ob man belohnt wird oder ob einem Belohnungen verwehrt werden.

Diese zwei Gerichte können in dieser Tabelle verglichen werden:

Welches Gericht?Großer weißer ThronRichterstuhl Christi
Wer wird gerichtet?Nur UngläubigeNur Gläubige
Wann findet das Gericht statt?Nach dem MilleniumNach der Entrückung und vor dem Hochzeitsmahl des Lammes
Welches ist der Zeuge?Bücher und das Buch des LebensJede Person gibt Rechenschaft
Welche Rolle spielen die Werke?Beweismittel für die Verdammnis und den Grad des Leidens Grundlage für Belohnungen und Verweigerung von Belohnungen
Was ist das Endresultat?Ewige VerdammnisBelohnungen werden gewährt oder vorenthalten
Was ist der Kernpunkt?Glaube an Christus als RetterTreue zu Christus als Herrn
Welches sind die hauptsächlichen Bibelpassagen?Dan. 12:1-3; Johannes 5:22-29;Offb. 20:11-15 Röm. 14:10; 1 Kor. 3:11-15;4:1-5; 2 Kor. 5:10; 2 Tim. 4:8

Was den Unterschied ausmacht

Wenn die beiden kommenden Gerichte in ein allgemeines Gericht zusammengeworfen werden, dann werden gute Werke notwendig für die Errettung, weil Werke eine Rolle in beiden Gerichten spielen. Natürlich würde dies klaren Aussagen der Schrift wie zum Beispiel Römer 3:19-4:5; Galater 2:16; Epheser 2:8-9 und Titus 3:5 widersprechen. Es wäre unmöglich, zu sagen, dass wir aus Gnade als kostenloses Geschenk Gottes errettet werden. Werke werden in beiden Gerichten erwähnt, aber niemals als Grundlage oder bedingung für die Errettung.

Dies würde auch radikal die Motivation für frommes Verhalten ändern. Äußerliche gute Werke würden als Beweis für die Errettung angestrebt werden, oder umgekehrt würde die Angst vor unzureichenden Werken viele im Zweifel über ihre Errettung und in Furcht vor ewiger Verdammnis halten. Der Fokus auf das äußerliche Verhalten kann trügerisch sein und von wahrer innerer Frömmigkeit ablenken. Leben in Zweifel und Angst über die eigene Errettung ist niemals eine gute Grundlage für das Wachsen in der Gnade.

Verwirrung der beiden Gerichte würde auch die Verantwortlichkeit der Christen als Motivation für frommes Verhalten unterminieren. Gläubige, die die Verdammnis nicht fürchten, finden die Freiheit, ihr Leben im Licht ihrer endgültigen Bewertung vor dem Richterstuhl Christi zu leben. Ihre ewige Errettung sicher zu haben sollte Gläubige motivieren, aus Liebe und Dankbarkeit zu Gott Ihm zu dienen und fromm zu leben. Soweit es die ewige Errettung betrifft, entfällt der Angstfaktor.

Schlussfolgerung

Die zwei großen kommenden Gerichte sind für Gläubige und Ungläubige jeweils verschieden. Diejenigen, die an Jesus Christus als Retter geglaubt haben, werden nicht für ihre Errettung ins Gericht kommen, sondern werden der Verdammnis entrinnen. Allerdings werden sie Rechenschaft ablegen müssen dafür, wie sie als Christen gelebt haben. Diejenigen, die Jesus Christus als Retter zurückgewiesen haben, erwartet nur ein Gericht der Verdammnis, das im Feuersee endet. Dementsprechend endet die Bibel sowohl mit einer Erinnerung an die Belohnungen für Gläubige: "Und siehe, ich [Jesus] komme bald und mein Lohn mit mir, um einem jeden so zu vergelten, wie sein Werk sein wird." (Offb. 22:12) als auch mit einer Aufforderung an Ungläubige:

Und der Geist und die Braut sprechen: Komm! Und wer es hört, der spreche: Komm! Und wen da dürstet, der komme; und wer da will, der nehme das Wasser des Lebens umsonst! (Offb. 22:17).

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