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   Die Errettung des Übeltäters am Kreuz


38 Es stand aber auch eine Inschrift über ihm geschrieben in griechischer, lateinischer und hebräischer Schrift: »Dieser ist der König der Juden«. 39 Einer der gehängten Übeltäter aber lästerte ihn und sprach: Bist du der Christus, so rette dich selbst und uns! 40 Der andere aber antwortete, tadelte ihn und sprach: Fürchtest auch du Gott nicht, da du doch in dem gleichen Gericht bist? 41 Und wir gerechterweise, denn wir empfangen, was unsere Taten wert sind; dieser aber hat nichts Unrechtes getan! 42 Und er sprach zu Jesus: Herr, gedenke an mich, wenn du in deiner Königsherrschaft kommst! 43 Und Jesus sprach zu ihm: Wahrlich, ich sage dir: Heute wirst du mit mir im Paradies sein! Lukas 23:38–43

Bei der Kreuzigung Jesu Christi wurde einer der zwei Kriminellen, die neben Ihm gekreuzigt wurden, auf ewig errettet. Was lehrt uns seine Geschichte über die Errettung?

Hintergrund

Das Lukasevangelium ist das einzige Evangelium, das diese Geschichte vollständig erzählt. Gemeinsam mit Matthäus und Markus erwähnt Lukas, dass die zwei Übeltäter Jesus verspotteten, aber das Lukasevangelium ist das einzige Evangelium das erwähnt, dass einer der Diebe einen Sinneswandel hat, auf den Jesus mit einer Verheißung antwortet. Obwohl einige Bibelübersetzungen sie als “Diebe” bezeichnen, kann das von Matthäus benutzte Wort (lēptēs) Räuber, Aufrührer oder Revolutionär bedeuten. Das von Lukas verwendete Wort kakourgos) kann Krimineller oder Übeltäter bedeuten, was auf grobe Verbrechen hindeutet. Wie auch immer, diese Männer waren böse und sie gaben zu, dass sie Bestrafung verdienten (Lukas 23:40-41).

Bevor der reuige Übeltäter seinen Glauben an Jesus Christus zum Ausdruck bringt legt der Kontext der drei Evangelien nahe, dass dieser Kriminelle Zeuge wurde, wie Jesus für Seine spottenden Mörder betete: “Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!” (Lukas 23:34), und die Inschrift am Kreuz Jesu gesehen hatte, auf der stand “Dieser ist der König der Juden.” Der Übeltäter könnte auch andere übernatürliche Phänomene miterlebt haben, wie zum Beispiel das, was den römischen Hauptmann und seine Mannschaft dazu brachte zu erklären: “Wahrhaftig, dieser war Gottes Sohn!” (Matt. 27:54). Lukas berichtet, dass der Hauptmann sagt: “Wahrlich, dieser Mensch war gerecht!” (Lukas 23:47). Offensichtlich änderte die Kreuzigung Christi den Sinn einiger Leute.

Was der Übeltäter zu wissen scheint

Ausgehend vom Bericht bei Lukas kann man vernünftigerweise annehmen, dass der Übeltäter die folgenden Fakten kennt oder erfährt:

  • Er weiß, dass er ein Sünder ist.
  • Er weiß, dass er wegen seiner Sünden die Verdammnis verdient.
  • Er erkennt an, dass er der Barmherzigkeit Jesu nicht würdig ist.
  • Er erkennt die Schuldlosigkeit Jesu an.
  • Er erlebt den vergebenden Geist Jesu gegenüber schweren Sündern.
  • Er erkennt an, dass Jesus der Herr, der König der Juden und daher der Messias ist.
  • Er glaubt, dass der Messias als Retter am Kreuz stirbt und dass er von den Toten auferstehen wird um zu herrschen.
  • Er glaubt, dass er von Jesus ein gewisses ewiges Leben mit Ihm zusammen bekommen kann.
Was der Übeltäter nicht tut
  • Er erhebt keinen moralischen Anspruch auf das Wohlwollen Jesu.
  • Er tut keine guten Werke, die er vor Gott als Verdienst beanspruchen könnte.
  • Er beweist nicht, dass er sich von seinen Sünden abwendet oder Willens dazu ist.
  • Er hat keine guten Werke um nachzuweisen, dass er in seinem neuen Glauben beständig ist.
  • Er ist nicht getauft und verspricht nicht, sich taufen zu lassen.
  • Er sagt nicht, dass er Jesus zum Herrn seines ganzen Lebens macht.
  • Er verpflichtet sich nicht zur Jüngerschaft.
  • Er zeigt kein Wachsen in der Heiligung.
  • Er bittet nicht um zeitliche Errettung von der Kreuzigung.
  • Er drückt seinen Glauben verbal nicht in einer Weise aus, wie wir es erwarten würden.
Was der Übeltäter tut
  • Er wandelt sich (ändert seinen Sinn) von einem, der Jesus verspottet, zu einem, der Ihn als Herrn anerkennt.
  • Er drückt seinen Sinneswandel durch eine Bitte aus Glauben daran aus, was Jesus für ihn tun könnte.
  • Er glaubt an Jesus als den Messias-König und bittet um eine Zukunft mit Ihm in Seinem Königreich.
Was wir über die Errettung lernen
  • Gottes Gnade errettet die schlimmsten Sünder.
  • Gottes Gnade wird jedem gegeben, der aus Glauben an Jesus Christus als Retter darum bittet.
  • Gnade ist im Grunde ungerecht. Die Verheißung einer ewigen Zukunft mit Christus ist gilt für den Übeltäter in seinen letzten Augenblicken genauso wie für diejenigen, die ein längeres, tugendhaftes Leben geführt haben (beispielsweise Nikodemus, der Apostel Paulus, Kornelius).
  • Gnade gibt uns mehr als wir verdienen oder erwarten. Obwohl er ewige Verdammnis verdient, gewährt Jesus diesem Übeltäter ewiges Leben und ein persönliches Verhältnis mit Sich. Die Verheißung einer Zukunft im Paradies mit Jesus bezieht sich auf eine sofortige Versetzung an den Ort der Toten, der zu dieser Zeit in Hölle und Paradies aufgeteilt war (siehe Lukas 16:19-26)
  • Gnade hilft den Hiflosen. In diesem Moment ist der Übeltäter nicht im Stande, irgendetwas zu tun um sich selbst zu retten.
  • Jesus kam, um Sünder wie diesen Kriminellen zu retten, nicht die Gerechten (das heißt die Selbstgerechten, Lukas 5:32).

Schlussfolgerung

Letztendlich wissen wir nicht warum der verurteilte Übeltäter seine Ansicht über Jesus änderte. Der andere Übeltäter, der gekreuzigt wird, stellt spottend die Frage, ob Jesus der Christus ist (Lukas 23:39). Während dieser Übeltäter Jesus offensichtlich als Messias zurückweist, akzeptiert der Übeltäter, der errettet wird, Jesus als Messias. Abgesehen von den Ereignissen, die dieser Übeltäter von seinem eigenen Kreuz aus miterlebt, könnte etwas, das mit Jesu Kreuzigung zusammenhängt dabei geholfen haben, seine Ansicht zu ändern. In Johannes 12:32-33 sagt Jesus dass Sein Tod am Kreuz einen moralischen Einfluss haben würde, eine Anziehungskraft, die Menschen zu Ihm ziehen wird: “und ich, wenn ich von der Erde erhöht bin, werde alle zu mir ziehen. Das sagte er aber, um anzudeuten, durch welchen Tod er sterben würde.” (siehe GraceNotes no. 75, "Wie Gott Menschen zur Errettung hin zieht."). Wir lernen von der Bitte des Übeltäters als er im Sterben liegt, dass einfacher Glaube daran, wer Jesus ist und was Er geben kann, Errettung bringt, sogar in den letzten Augenblicken des eigenen Lebens. Wir lernen auch, dass niemand jenseits der Reichweite von Gottes Liebe, Gnade und Vergebung ist.


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